Vom Motiv zur Tat

Wie aus Bedürfnissen Handlungen werden

Die moderne Hirnforschung stand lange Zeit vor einer entscheidenden Frage. Wie werden aus bestimmten emotionalen Bedürfnissen (Motiven) konkrete Handlung?
Man wusste, dass Emotionen der Antrieb für unsere Handlungen sind. Das war nichts Neues. Bereits in der Antike haben Philosophen über unsere inneren Beweggründe nachgedacht und erkannt, dass der Mensch, der sein Leben richtig gestalten will, Herr über seine Emotionen sein muss. Man sollte lernen seine Emotionen richtig zu lenken und sich davor hüten, von seinen Emotionen gelenkt zu werden. Der Geist sollte über die Gefühle bestimmen. Doch wie geht das eigentlich so ganz konkret? Wie kann man Emotionen bewusst steuern?

Modell der Handlungssteuerung

Der Motivationsforscher Prof. Julius Kuhl entwickelte das Modell der Handlungssteuerung. Dieses psychologische Modell beschreibt die kognitiven Prozesse, die an der Planung, Initiierung und Ausführung von zielgerichteten Motiven beteiligt sind. Umso besser wir verstehen, was da in uns passiert, desto besser können wir es steuern. Also lass uns einen kleinen Ausflug in den Geist machen und einen Blick darauf werfen, wie du eine neue Routinehandlung in deinem Gehirn installieren kannst. Du kannst das gerne mit einem Softwareprogramm vergleichen, dass du auf der Festplatte deines Computers speicherst.

Intentionen müssen ins Unterbewusstsein

Was passiert also, wenn du eine neue Routine in dein Unterbewusstsein pflanzen willst? Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Du warst auf einer Veranstaltung eines Motivationscoach und der hat davon erzählt, dass es richtig gut ist jeden morgen um 4 Uhr aufzustehen und sich; um seine Aufgaben zu kümmern. Du möchtest jetzt ganz begeistert Frühaufsteher werden. Das ist deine Intention. Deine Intention bleibt in deinem Bewusstsein und wird dort erst einmal in deiner linken Gehirnhälfte abgespeichert, bevor sie zu deinem Unterbewusstsein auf die rechte Gehirnhälfte durchgelassen wird. Deine linke Gehirnhälfte ist nämlich für alle bewussten und rationalen Abläufe in deinem Geist zuständig.

Und damit nicht jede Idee in dein Unterbewusstsein fest installiert wird – denn lass uns ehrlich sein, wir hatte schon viele schwachsinnige Ideen, die besser nicht langfristig auf unserer Festplatte sein sollten – hat dein Geist eine kleine Barriere in deinem Kopf errichtet. Deine linke Gehirnhälfte prüft zuerst deine neue Intention und gibt dir einfach die Chance, die Idee um 4 Uhr morgens aufzustehen; vielleicht doch wieder zu vergessen. Schließlich hast du bis jetzt ganz gut damit gelebt, dass du dich um 4 Uhr in der Früh einfach nochmal auf die Seite legst und schläfst.

Willensbahnungsprozess

Der Willensbahnungsprozess beschreibt nun wie die Intention von deiner linken Gehirnhälfte in die rechte Hälfte wechselt, also vom Bewusstsein ins Unterbewusstsein kommt. Deine rechte Hälfte ist übrigens deine unbewusste Handlungssteuerungszentrale und dein kreatives Zentrum.

Damit du nicht die Orientierung verlierst; habe ich dir hier mal ein kleines Modell von deinem Gehirn aufgemalt. Es zeigt dir, wie deine Ideen in dein Unterbewusstsein kommen.

Indem du deine Handlungen bewusst über einen längeren Zeitraum ausübst und mit positiven Erfahrungen und Emotionen fütterst, wird diese Intention in dein Unterbewusstsein gelassen, sodass du nach einer gewissen Zeit ganz allein um 4 Uhr morgens aufwachst und dich darauf freust, in den Tag zu starten.

Selbstwachstum

Natürlich wird es dir nicht leicht fallen, um 4 Uhr aufzustehen. Hallo! 4 UHR MORGENS! Da schlafen gute Christen noch. Also wird sich auf deiner linken Gehirnhälfte dein Objekterkennungssystem einschalten. „Houston, wir haben ein Problem! Diese Geschichte mit 4 Uhr macht dich einfach ziemlich müde. Denk bitte darüber nach aufzuhören, bevor du gegen einen Baum läufst.“ Dein Objekterkennungssystem hilft dir Fehler zu analysieren, Probleme zu erkennen und möglich Gefahren abzuwenden. Also ein ziemliches sinnvolles System, um dich und deine Art zu schützen. Es hilft dir bloß nicht Neues zu entdecken, wenn es schwierig wird. Also brauchst du eine Hilfe. Diesmal kommt die Hilfe aus deiner rechten unbewussten Gehirnhälfte. Hier sitzt das Extensionsgedächtnis. In ihm speichert dein Gehirn alle deine Erfahrungen. Willst du ein akutes Problem lösen, nimmt dein Gehirn automatisch zu all deinen persönlichen Lebenserfahrungen Kontakt auf. Gibt es hier vielleicht eine Antwort für mein Problem? Habe ich schon mal solche Herausforderungen gemeistert? Und wie hat sich das damals angefühlt?

Wenn du bereits viele Probleme in deinem Leben gelöst hast, wirst du dich mit Freude daran machen, deine neue Herausforderung zu meistern. Hattest du viele Misserfolge wird wahrscheinlich dein Unterbewusstsein dein Vorhaben boykottieren. An den Punkt zu gelangen, an dem du nach Lösungen suchst, ins Handeln kommst und diesen Erfolg in deinem Extensionsgedächtnis speicherst, nennt man Selbstwachstum.

Resiliente Persönlichkeit haben in ihrem Leben nachweislich schon viele Herausforderungen gemeistert. Das schafft Selbstvertrauen und einen großen Pool an Problemlösungsmethoden in ihrem Unterbewusstsein. Menschen, die viele Misserfolge hatten, werden sehr leicht von Herausforderungen umgeworfen. Wie sollte es anders sein? Ihr Gehirn will sie vor schlechten Gefühlen schützen.

Willst du also neue Ziele im Leben erreichen brauchst du einen Plan, wie du deine Ziel erreichst und was du tun musst, wenn Probleme auftauchen; dann schaffst du deine eigene Realität! Was du dazu brauchst sind Emotionen, ein konkretes Ziel und du musst Routinen aufbauen. In unserem Beispiel musst du halt jeden Tag um 4 Uhr in der Früh aufstehen und dir überlegen, wie du positive Emotionen mit diesem Ereignis verbinden kannst. Zum Beispiel könntest du jeden Morgen mit deinem Lieblingslied starten, meditieren, laufen gehen oder Yoga machen. Halt etwas tun, was dir wirklich Freude bereitet.

Visualisieren oder handeln?

Spannend ist übrigens, dass unser Gehirn nicht zwischen Realität und Fantasie unterscheiden kann. Solltest du also schon viele Misserfolge in deinem Leben erlebt haben, könntest du deine Visualisierungskräfte zur Hilfe nehmen, um ein neues Bewusstsein aufzubauen. Wie machst du das?


Ein Weg ist zu meditieren. Laut Dr. Joe Dispenza öffnet Meditation dein Unterbewusstsein und du hast Zugriff auf deine Erfahrungen und Glaubenssätze. In Meditationen kannst durch intensive Gefühle und Visualisierung deinem Unterbewusstsein beibringen, wie es sich anfühlt, Probleme zu lösen und Erfolg zu haben. So kannst du mit der richtigen Vorgehensweise alte und negative Glaubenssätze positiv überschreiben.

Ein anderer Weg ist es, reale Erfahrungen zu machen, die du aber sehr gut vorbereitest, so dass du deine Aufgabe wirklich meistern kannst und so positive Erfahrungen in deinem Unterbewusstsein gespeichert werden.

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