Frauen im Network Marketing

Mein feministisches Herz schlug höher als ich in einem Artikel über Network Marketing folgenden Satz las: “80% aller Frauen in den USA, die mehr als 100.000 Dollar verdienen, arbeiten im Network Marketing.” Ich erzähle dir etwas genauer, was ich an diesem Satz so schön finde.

Die gläserne Decke auf herkömmlichen Karrierewegen

Vielleicht kennst du den Begriff der “gläsernen Decke”. Vor meiner Selbstständigkeit habe ich als Diplom-Soziologin an der Uni am Institut für Arbeits- und Wirtschaftssoziologie gearbeitet. Ein sehr spannendes Gebiet, wenn man sich dafür interessiert, wie es auf dem Arbeitsmarkt wirklich zugeht. Dort habe ich den Begriff das erste Mal gehört.

Der Begriff der gläsernen Decke stammt ursprünglich aus den USA (glass ceiling) und bezeichnet eine unsichtbare Barriere, auf welche vor allem Frauen mit höherer Bildungsstufe in ihrer beruflichen Laufbahn irgendwann stoßen. Vor allem der Schritt von der mittleren Management-Ebene in die oberste Führungsebene (inkl. Aufsichtsräte etc.) bleibt den Frauen verschlossen, wohingegen Männer gleicher Qualifizierung diesen Schritt weitaus häufiger schaffen.

Als Gründe für das Ausbleiben dieses “letzten” Karriereschrittes werden ein fehlender Zugang zu informellen Netzwerken (vor allem zu Männergemeinschaften, sogenannten “old boys networks”) und stereotype Rollenvorstellungen diskutiert. Frauen seien aufgrund familiärer Verpflichtungen und typischer weiblicher Eigenschaften wie eine höhere Emotionalität (im Widerspruch zu einem sachlich-analytischem Verstand) weniger für derartig hohe Positionen geeignet.

Gender Pay Gap – Einkommensunterschiede bei gleicher Qualifikation

Ein weiterer gerne verwendeter Begriff zur Beschreibung der Benachteiligung von Frauen im Berufsleben ist der sogenannte “Gender Pay Gap”. Dieser beschreibt den prozentualen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttoverdienst von Männern und Frauen im Angestelltenverhältnis. Er gilt als Hauptindikator für die ungleiche Entlohnung von Männern und Frauen und wird vom Statistischen Bundesamt auf der Basis von 1,9 Millionen sozialversicherten Beschäftigten aus allen Branchen und Berufen errechnet. In Deutschland liegt der Gender Pay Gap bei 21 Prozent.

Vorteile für Frauen im Network Marketing

Nun ist vielleicht deutlich geworden, warum der Satz am Anfang so eine hohe Bedeutung hat. Ohne eine strukturell bedingte gläserne Decke und alt hergebrachten Benachteiligungen in den Gehältern haben Frauen ganz andere Möglichkeiten sich beruflich zu entfalten. Familiäre Verpflichtungen und eine “höhere Emotionalität” sind im Network Marketing keine Hindernisse, sondern können sich im Gegenteil als große Vorteile erweisen.

Frauen sind oft besser vernetzt und besitzen oft starke kommunikative Kompetenzen, sie hören beispielsweise besser zu. Der emotionale Austausch mit anderen (Frauen), das Teilen von Erfahrungen, das Bilden von Gemeinschaften, das Organisieren von Festen und Zusammenkünften, das offene Gespräch über Sorgen und Nöte und nicht zuletzt das Weiterempfehlen von Produkten gehören viel selbstverständlicher in den Alltag von Frauen als von Männern.

Und genau darum geht es im Network Marketing. Es geht darum, zu erfassen, ob Network Marketing etwas für unsere/n Gesprächspartner/in sein könnte. Um das Zuhören und Einfühlen in seine/ihre Lebenssituation. Es geht um emotionalen Austausch und das Teilen von Ideen, Visionen und ganz einfach um die Begeisterung für Produkte und finanzielle Unabhängigkeit.

Gibt es auch Nachteile für Frauen

Ja, die gibt es. Leider fehlt Frauen oft die Fähigkeit ihr eigenes Potenzial zu erkennen. Und wenn sie es erkennen, dann mangelt es an Mut, dieses Potenzial einzusetzen, es sozusagen auf die Straße zu bringen, sich zu zeigen. Frauen erlauben sich oft nicht die Fülle und die eigene Größe. Männern fällt es leichter zu sagen: “Klar möchte ich viel Geld verdienen!”

Selbstverständlich ist das kein echter Nachteil, sondern eine riesen Chance für Frauen, begrenzende Glaubenssätze in einer patriarchalen Gesellschaft aufzulösen. Und dann geht es ab durch die gläserne Decke!

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